Folge deinem Herzen
Teil 3

Hier folgte der dritte Teil zur schönsten Liebesgeschichte des Jahrhunderts (Hier findest du Teil 1 und Teil 2):

Es geht auch anders!

Jetzt standen wir da – mit diesem großen Wunsch diese vielen Kilometer zwischen uns zu überbrücken und mit dem Ticken der Uhr in unseren Köpfen, die mit jedem Anstieg der Fallzahlen in Deutschland sowie in Kanada immer lauter wurde. Mittlerweile verbrachten wir bereits halbe Tage miteinander vor der Kamera, teilten unsere Leben so oft wie es ging und lernten uns immer besser kennen. Doch das eine fehlte weiterhin – der Test ob die „Chemie“ stimmt, ob die Küsse, dieses Prickeln erzeugen, ob wir uns gut riechen können, ob es wirklich passt.

Ein paar Tage später war ich gerade bei einer kleinen Feier bei besagter Freundin, die uns miteinander verkuppelt hatte und las auf dem Weg zu ihr folgende Nachricht:

„Ich habe gerade ein One-Way-Ticket nach Hamburg gebucht. Ich hoffe das ist ok für dich. Ich bleibe einfach so lange es uns beiden guttut, das können wenige Tage oder auch Wochen sein. Und wenn nicht daraus wird, dann lerne ich im schlimmsten Fall einen wundervollen Menschen kennen, sehe ein bisschen was von Hamburg und fliege dann wieder zurück.“

Als ich diese Zeilen las, machte mein Herz einen so riesigen Freundensprung, dass die Erschütterung wahrscheinlich auch in China als ein kurzes Ruckeln wahrnehmbar war. „Es wird wahr. Er kommt wirlich her! Es gibt wirklich diesen Mann, der so viel Engagement zeigt und sich auf mich zubewegt. Wahnsinn!“, ging es mir durch den Kopf. Gerade im Rückblick auf meine Liebesbiografie mit all dem Einsatz und den Kämpfen, die ich immer wieder um Männer und Beziehungen mit ihnen geführt hatte, war dies eine so heilsame Situation und ein zusätzliches Zeichen, dass er etwas ganz Besonderes zu sein scheint. Ein Mann, der sich nicht bitten lässt, keiner, der sich entspannt zurücklehnt und mich immer wieder allein die Initiative für das Zusammensein übernehmen lässt.  In mir machten sich Gefühle von Ruhe und Sicherheit breit und ich ließ es einfach zu.

Nochmal richtig Sonne tanken

Zum Glück hatte ich für die nächste Woche noch einen Abstecher nach Griechenland gebucht – wohl der letzte Urlaub vor einem langen reisefreien Corona-Winter und so wurden mir die nächsten zwei Wochen des Wartens auf seine Ankunft mit viel Sonne und gutem griechischen Essen gepaart mit atemberaubender Natur ein wenig erleichert.

Da wir nicht wussten, wie es sein würde, wenn wir uns in der Realität gegenüberstehen würde, richtete ich ihm ein Gästezimmer ein, erledigte die gefühlt 1000 Dinge auf meiner To-Do-Liste, die ich vor seiner Ankunft noch erledigen wollte und fuhr an einem Freitagnachmittag zum Hamburger Flughafen, um ihn dort abzuholen.

Alle meine Freunde fragten im Vorhinein, ob ich denn nicht aufgeregt wäre, aber nein, das war ich nicht. Ich wusste, dass sich der Mann auf die Reise zu mir machte, nach dem ich so lange Ausschau gehalten hatte, den ich in meinem Herzen sah und für den ich mich schon so viel früher auf die Reise gemacht hatte – zuerst in mich selbst hinein und dann in ein neues Liebesleben.

Warum dauert das so lange?

Als ich am Flughafen ankam, hatte ich noch ein wenig Zeit, meditierte in der Ankunftshalle und wartete. Ich wartete darauf, dass die Anzeigetafel seinen Flieger als gelandet anzeigen würde und auch, nachdem dies geschehen war, wartete ich weiter. Irgendwie dauerte es ganz schön lange, aber ich dachte mir nichts dabei. Schließlich ticken in Coronazeiten die Uhren langsamer, das Aussteigen aus dem Flugzeug ist verzögert und wahrscheinlich gab es am Flughafen alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen, die seine Ankunft noch ein wenig verzögerten.

Jeder, der schon mal wartend in der Ankunftshalle gesessen hat, kennt das Spiel. Man starrt auf eine Schiebetür die ständig auf und zu geht und denkt bei jedem Menschen, der rauskommt, dass es jetzt endlich die Person sein könnte, die man abholen möchte. Nur, um dann doch gleich wieder zu denken „Ne, immer noch nicht.“. Das Lustige dabei war eben auch, dass ja alle am Flughafen Mundschutz trugen und ich hoffte, dass wir uns daher überhaupt erkannten. Schließlich hatten wir uns bis dahin noch nie „in echt“ gesehen. Die Schiebetüren gingen weiter auf und zu, die Menschen um mich herum, fielen sich und ihren Angehörigen immer wieder in die Arme, übereichten Blumen und Luftballons, hielten Schilder in die Luft und verteilten Küsse. Wirklich interessant dort zu sitzen – mittlerweile zwei Stunden – und das bunte Treiben mit ausreichend Abstand zu beobachten.

Nach 2 Stunden und 15 Minuten piepte mein Handy, als ich kurz auf das Display blickte, stockte mir kurz der Atem. „Sie lassen mich nicht einreisen.“, stand in der kurzen Nachricht. Es folgte direkt die nächste: „Mein Grund für die Einreise würde nicht ausreichen.“ und noch eine „Ich solle warten. Was soll ich tun?“

Die Fortsetzung folgt bald im nächsten Post…

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