Tag 204:
Die Geister der Vergangenheit

Manchmal gehen die Geister der Vergangenheit weiter zurück als in die Kindheitstage, manchmal haben sie ihren Ursprung in unseren früheren Leben und Existenzen. Ich traue mich heute an ein Thema, das ich die letzten Wochen vor mir hergeschoben haben, weil ich nicht wusste, wie ich es erklären oder einführen soll. Heute soll es um karmische Verstrickungen gehen.

Gleich vorab: Ich würde nicht sagen, dass ich an ein Leben nach dem Tod glaube. Ich glaube auch nicht nicht daran. Aber ich habe zumindest keine schlüssigen Beweise oder zumindest Vorstellungen davon wie es funktionieren soll, dass die Energie eines Menschen von einem zum nächsten Leben wandert. Wenn es so ist, ist es so. Wenn es nicht so ist, dann kann ich auch damit umgehen, wenn meine Existenz mit meinem letzten Atem in diesem Leben ein Ende findet. So viel vorab…

Vor ein paar Monaten hatte mir eine Bekannte von einem Mann erzählt, der mediale Arbeit macht und karmische Verstrickungen zwischen zwei Menschen aufdecken kann. Ich fand es spannend, weil ich daran glaube, dass es mehr als die Welt gibt, die wir mit unseren Augen sehen und mit dem klitzekleinen Anteil unseres Geistes, den wir i.d.R bloß nutzen, wahrnehmen können. Manchmal treffen wir Menschen und haben das Gefühl, dass wir sie bereits ewig kennen würden. Wir sind mit ihnen auf einer Wellenlänge und von Anfang an fühlt sich alles, was wir zusammen tun, vertraut an. Mit meinem Berliner Ex war es beispielsweise so. Und jede Trennung hat uns, anstatt uns zu trennen, weiter zusammengeschweißt und menschlich noch inniger zusammengebracht. Nach jeder Trennung liebte ich ihn noch mehr, weil wir ein noch besseres Verständnis für den anderen hatten. Jedes Mal als wir uns partnerschaftlich voneinander verabschiedeten, haben wir uns voller Liebe in den Armen gehalten und gewusst, dass es richtig ist, den Weg ab hier anders weiterzugehen. Irgendwie existierte von Anfang an das Gefühl, dass uns nichts auseinander bringen kann.

Die ersten Jahre war es schön, durch so tiefe Gefühle miteinander verbunden zu sein. Alles was ich für ihn wollte war, dass es ihm gut geht und er glücklich ist. Es war mir egal, ob es mit mir oder mit einer anderen Person ist. Meine einzige Bedingung: Auch ich wollte dabei glücklich sein. Wir genossen die Zeit und die Unverbindlichkeit in vielem, weil wir die Verbindung im Herzen hatten. Und dennoch kam irgendwann die Zeit, wo ich mehr wollte. Ich wollte mehr Partnerschaftlichkeit und mehr gemeinsame Stunden. Anfangs von ihm, bis ich erkannte, dass er nicht der Typ Mensch ist, der mir das geben können wird. Er ist nicht der Typ Mann, der sich den Nachmittag frei räumt, um mit seinen Kindern zum Sport zu gehen oder der Schulaufführung beizuwohnen. Er ist der Typ Mensch, der mit seinem Job verheiratet ist und seine Karriere die oberste Priorität hat. Ich erkannte, das ich ihn loslassen muss, wenn ich das Leben führen möchte, das ich mir wünsche. Ich verstand, dass ich nicht ihn verändern muss, um glücklich zu werden, sondern dass wir unser Miteinander in andere Bahnen lenken müssen, damit mein Herz frei von ihm und für einen anderen sein kann. Ich lernte andere Männer kennen, die nahbarer, aufmerksamer und kommunikativer waren, verliebte mich in den einen und verguckte mich in den anderen – und dennoch kam ich nicht von Christian los. Ich suchte mir unbewusst Männer, die wie er waren. Manche von Ihnen waren in Teilen seines Wesens wirklich wie sein Double – in dem, was sie taten, wie sie aussahen, wie sie sich verhielten. Das Band, das uns über Jahre zusammengehalten hatte, wurde plötzlich zur Fessel. Ich wollte gehen und ihn loslassen und konnte nicht.

Nachdem ich in den letzten Monaten meiner OYNG-Zeit gefühlt meine gesamte Kindheit und all ihre Traumata nochmals durchlebt und reflektiert hatte und wir immer noch diese tiefe Verbindung zueinander spürten, die es uns schwer machte endlich in andere Fahrwasser zu kommen, schlug ich ihm vor unsere karmischen Verstrickungen aufdecken zu lassen. Demnach waren wir bereits 381 n. Chr. das erste Mal partnerschaftlich verbandelt. Damals war es angeblich so, dass wir uns trotz familiärer Konventionen und Klassenunterschiede zueinander bekannten und uns schworen für immer zusammenzubleiben – solange es Leben gibt. Danach gab es wohl noch 5 weitere Existenzen, in denen wir auf der Liebesebene verbunden waren (ich verzichte hier auf die Details). Wichtig allein ist, dass diese Schwur sich wohl über die vielen Leben hinweggesetzt hat und wir deshalb so schwer voneinander loslassen können.

Als ich diese Informationen bekam, konnte ich das erste Mal von ihm loslassen und das, was zwischen uns war externalisieren. Wie gesagt, es fällt wir schwer das nachvollziehen und 100%ig zu glauben. Aber es hilft mir die Beziehung und Verbindung zwischen ihm und mir in einem anderen Licht zu sehen. Als ich die Geschichte unserer gemeinsamen Vorleben hörte, war es das erste Mal, dass ich nachvollziehen konnte, warum ich etwas wollte, dass ich eigentlich nicht wollte. Und das über so lange Zeit.

Ich denke, dass jeder selbst entscheiden muss, ob er an so etwas glaubt und mediale Arbeit in Anspruch nimmt. Ich bin für so etwas offen. Mir hat es geholfen. Das ist alles.

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