Tag 57:
Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?

Ihr Lieben,

nach einem Wochenende Coaching-Ausbildung bin ich gerade ziemlich durch mit allem. Ich fühle mich wundervoll und doch muss ich erst einmal alles sacken lassen, was die letzten Tage geschehen ist. Gleichzeitig bin ich auch so sehr im Jetzt, dass es mir schwer fällt über die Vergangenheit oder die Zukunft nachzudenken. Gerade will ich mich einfach nur selbst in den Arm nehmen, freue mich auf mein Bett und will schnell noch den heutigen Post schreiben, damit ich meinen Abend genießen kann. Wenn ich ehrlich bin, frage ich mich gerade ob ich den Artikel überhaupt für mich oder für euch schreibe…

Egal. Ich möchte heute auf jeden Fall noch eine wertvolle Einsicht mit euch teilen:

Ich dachte bisher immer, dass Liebe kompliziert wäre. Das einzige jedoch was an Liebe und Beziehungen in meinem Leben kompliziert gewesen ist, war ich mit meinen komplizierten Gedanken dazu. Statt zu lieben und Liebe zuzulassen, habe ich Liebe zerdacht.

Ich war der festen Überzeugung Liebe lernen zu müssen. Es war für mich wie eine magische Zauberformel, die ich finden müsse, damit ich in der Lage wäre eine langfristige Beziehung zu führen. Für mich mutete das Thema mysteriös und geheimnisvoll an. Etwas, für das man kämpfen muss und das stetig harte Arbeit erfordert. Und genauso habe ich mich in zwischenmenschlichen Beziehungen gefühlt bzw. mich verhalten. Wenn etwas einfach war, dann habe ich es sabotiert, damit es möglichst kompliziert wurde und meinen Vorstellungen von Liebe entsprach. Oder ich habe mir “Baustellen-Freunde“ gesucht – Männer mit denen es nicht einfach werden konnte, weil sie zu viele Baustellen in ihrem eigenen Leben hatten, die sie mit in ein gemeinsames Leben brachten.

Die Schwere, die meine Beziehungen mit sich brachten, belastete mich zwar auf der eine Seite, auf der anderen Seite jedoch bewirkten sie, dass ich mich fühlen und verorten konnte. Wenn nichts auf meinen Schultern drückte, dann machte mich dieses ungewohnte Gefühl der Freiheit unruhig. Sobald ich mich von allem befreit fühlte, hatte ich immer sofort wieder den Impuls Kontakt zu meinen Baustellen aufzubauen, um mich bloß nicht so leicht zu fühlen. Manchmal ist eine Kette am Bein sicherer als frei wie eine Feder vom Wind weggetragen zu werden.

Ich kreierte eine Welt voller Beschwernisse, nur um heute zu realisieren, dass es doch alles gar nicht so kompliziert ist. Dass Liebe und Zweisamkeit leicht realisierbar sind, wenn man sie leicht nimmt. Ich hingegen nahm diese Themen immer viel zu schwer. Alles was ich tun muss, ist all das loszulassen, was ich glaubte für ein glückliches Leben zu brauchen und mir schon heute zu erlauben glücklich zu sein – egal was ich bis dato erreicht habe. Ich muss mich von all dem befreien was ich dachte über mich, über das Leben und über die Liebe zu wissen. Alle Erwartungen, Wünsche und Ziele. Ich starte noch einmal ganz von vorn. Ein weißes Blatt Papier.

Ich fühle mich gerade so ermutigt aufzustehen und in eine ungewisse Zukunft zu springen. Ich möchte es riskieren nicht nur mein Sex- und Liebesleben zu hinterfragen, sondern mich komplett neu zu erschaffen. Ich habe sogar bereits Ideen dazu, wie mir dies gelingen kann. Was genau ich vorhabe, werde ich euch demnächst erzählen.

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