Tag 58:
Das Leben ist das was passiert, während wir damit beschäftigt sind andere Pläne zu machen

“Das Leben ist das was passiert, während wir damit beschäftigt sind andere Pläne zu machen.”

– John Lennon

In dem Film „Eat. Pray. Love.“ mit Julia Roberts gibt es eine Szene, in der sie realisiert, dass sie noch so viele Träume hat, die sie bisher nicht gelebt hat. Träume, die nicht mit den Träumen ihres Mannes kompatibel sind. Träume, die gelebt werden wollen.

Und genauso fühle ich mich gerade. Ich habe realisiert, dass auch ich noch so viele Träume habe, die gelebt werden wollen. So viele mehr als die erfüllende Liebe und den grandiosen Sex – den Zielen, mit denen ich in mein ONE YEAR NO GUY-Experiment gestartet bin. Es gibt da noch so viel mehr, das entdeckt werden will. So viel mehr, dass sich da gerade in mir Luft macht. Und all das ließ mich davor zurückschrecken, eine langfristige Beziehung zu führen. Eine Beziehung, die vermutlich von mir verlangen könnte ein Paar meiner Träume aufzugeben, weil sie nicht mit einem “wir” kompatibel sind.

Ich habe am Wochenende erkannt, dass ich mein Leben so führen muss, wie ich es führen möchte. Wenn sich dann ein anderer Mensch in mein Leben gesellt, mit dem ich mein Leben dauerhaft verbringen möchte und der sich vorstellen kann sein Leben mit mir zu führen, dann ist das schön. Es ist aber nicht die Bedingung für Glück.

So lange Zeit dachte ich, dass ich den „Einen“ finden müsste, um in meinem Leben glücklich zu werden. Ich war der Meinung, dass mein Leben erst dann erfüllt sein kann, wenn ich dieses Ziel erreichen würde. Alle meine anderen Träume ordnete ich dieser übergeordneten Sehnsucht unter. Und weil ich den Fokus so einseitig legte, machte mich die Liebe unglücklich. Sie war es nämlich, die mir den Zugang zur Erfüllung meiner anderen Lebensträume versperrte, weil sie übermächtig war. Das Thema Liebe dominierte alle anderen Themen meines Lebens. Anstatt jede Sekunde meines Lebens zu genießen, war ich stets auf der Suche und ging mit Scheuklappen für alles andere durchs Leben.

Ich habe heute realisiert, dass Glück nicht dann beginnt wenn dieses oder jenes erreicht ist, Glück ist da oder nicht. Glück wird nicht, Glück ist. Glück liegt in mir.

Während des vergangenen Wochenendes ist mir bewusst geworden, dass ich mein Leben bis dato viel zu sehr geplant, als wirklich gelebt habe. All mein Tun war darauf ausgerichtet mir das Leben zu erschaffen, was ich mir erträumte, anstatt einfach das zu tun, was sich im Moment richtig anfühlte, im Moment zu leben und das Leben geschehen zu lassen. Ich war so fokussiert auf das, was ich erreichen wollte, dass ich vergaß wertzuschätzen wie wundervoll mein Leben bereits in der Gegenwart war und ist. Statt zufrieden zu sein, was ich habe, war ich unzufrieden aufgrund dessen was ich nicht hatte.

Viele von den Dingen, die mein Leben und meine Wünsche prägten, kamen nicht von mir. Sind sind mir in die Wiege gelegt worden und ich habe sie ungefragt angenommen. In den letzten zwei Tagen kam mir daher die Idee auf, noch einmal komplett von vorn zu beginnen. Ich möchte alles loslassen. Alles, was ich danach wieder einlade Teil meines Lebens zu sein, ist das, was ich wirklich in meinem Leben möchte. Alles wofür ich mich aus freiem Willen entschieden habe.

Ich möchte mein Leben in den nächsten Wochen und Monaten noch einmal komplett auseinandernehmen und hinterfragen. Und zwar unter folgender Lupe:

WAS will ich?
Was WILL ich?
Was will ICH?

Es geht darum alle Themen und Dinge in meinem Leben zu hinterfragen. Was ist es, dass ich wirklich will? Will ich es wirklich oder wäre es nur nett es zu haben? Und bin ich es, die das will oder sind es gesellschaftliche Normen oder geschickte Marketingstrategien, die mich dazu bewegt haben?

Ich habe das Gefühl mich von der Person zu verabschieden, die ich war. Ich will mich so erschaffen, wie ich sein möchte. Ich möchte all die Persönlichkeitseigenschaften aussuchen, die ich verkörpern möchte. Ich möchte all die Macken wählen, die zu mir gehören sollen. Ich möchte meine eigenen Wünsche und Ziele aufstellen unabhängig von allem was ich bis heute darüber dachte. Ich bin 29 Jahre alt – es wird langsam Zeit endlich MEIN Leben zu leben. Jetzt ist die richtige Zeit dazu.

 

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