Tag 99:
Meine kleinen Helfer

Wie ihr wisst, bin ich eine Leseratte. Bücher waren für mich immer mein Rettungsanker und mein Schlüssel zu mehr Weisheit. Sie bereichern mich und ergänzen meine Sicht auf die Welt, stillen meine Neugier, helfen mir mich weiterzuentwickeln und und und. Immer wieder fragt ihr mich nach Buchtipps. Heute möchte ich euch ein paar der Bücher empfehlen, die mich bisher auf meinem Weg zu mir selbst besonders geprägt haben. Viele davon sind eher spirituell, andere gute Ratgeber und wieder andere fußen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ihr müsst euch zum Teil hinter den romanhaften Geschichten die Weisheiten und Erkenntnisse herausfiltern, die ihr ganz individuell als bereichernd empfindet. Auch wenn wir alle das gleiche Buch lesen, werden wir trotzdem bei unterschiedlichen Themen hängen bleiben, verschiedene Blickwinkel auf die gleichen Worte haben und unsere ganz individuellen Reflexionen dazu kreieren. Meine Worte zu den verschiedenen Titeln stellen daher auch keine Zusammenfassung oder eine typische Rezension dar. Viel mehr möchte ich euch vermitteln welchen Einfluss diese Bücher auf mich hatten und oft noch immer haben.

„Die Kunst des Liebens“ – Erich Fromm

Ein immer währender Klassiker über die Liebe. Ich habe dieses Buch schon mehrfach verschenkt und mindestens schon dreimal selbst gelesen. Es bildet eine Sicht auf die Liebe ab, die fernab klassischer Romantikideale steckt und hebt das Thema auf eine andere Ebene. Die Quintessenz des Buches für mich ist, dass es bei der Liebe viel mehr um die eigene Fähigkeit und Bereitschaft zu lieben geht, anstatt zu lieben, um Liebe zu empfangen. Liebe ist frei von jeglicher Reziprozität. Fromm postuliert in dem Buch einen konsumfreien und stattdessen generierenden Liebesbegriff, der die Eigenverantwortung in der Liebe über die Erwartungen an andere stellt. Der Unterschied zwischen dem anfänglichen Verliebtsein und der tieferen und langfristigeren Form von Liebe wird darin ebenso aufgegriffen, wie die unterschiedlichen Formen von Liebe. Wer dieses Buch liest und seinen Sinn versteht, der wird eine veränderte Sicht auf das Thema erlangen (wenn er diese nicht schon hatte). Aus meiner Sicht verkörpert der Titel eine Aufklärung in Liebesangelegenheiten und sollte von jedem Schüler/jeder Schülerin im Schulunterricht gelesen werden. Es ist ein Manifest der Wahrheit von einem großen Denker und eines meiner absoluten Lieblingsbücher.

„The World Book of Love“ – Leo Bormans

Ich nenne dieses Buch auch gern meine Bibel. Es steckt voller Weisheiten über das zwischenmenschliche Zusammenleben, die Liebe und Beziehungen. In mehr als 100 wissenschaftlichen Texten, wird das Thema Liebe aus den unterschiedlichsten Richtungen beleuchtet. Neben der psychologischen, neurowissenschaftlichen und medizinischen Sicht, kommen auch kulturelle und historische Unterschiede zum Ausdruck. Dieses Buch hat mich gelehrt, dass ich anfangen muss meine Definition von Liebe noch einmal komplett zu überdenken und dass es so viel zu dem Thema zu lernen gibt, das fernab von dem liegt, dass ich bis dato glaubte über die Liebe zu wissen. Die Erkenntnisse, die mir das Buch näher brachte, öffneten mir die Augen und motivierten mich mein ONE YEAR NO GUY-Experiment zu starten. Ich wollte mich tiefgreifender mit den wissenschaftlichen Ansätzen zum Thema Liebe auseinandersetzen. In der Hoffnung dem Kern dieses für uns alle so wichtigen Themas näher zu kommen. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich gern mit belegbaren Fakten und Theorien beschäftigen.

„Search inside yourself“ – Chade-Meng Tan

Durch dieses Buch habe ich wieder damit angefangen regelmäßig zu meditieren. Nachdem ich Meditation bereits vor Jahren erlernt hatte, aber nie die Zeit fand mich morgens so wie von meinen Lehrern empfohlen eine ganze Stunde hinzusetzen, zeigt dieses Buch alltagstaugliche Wege mehr Achtsamkeit in sein Leben zu bringen. Es zeigt Wege auf sein persönliches Wachstum zu intensivieren und zu einer größeren inneren Ruhe zu kommen. Der Autor hat das „Search inside yourself“-Programm bei Google ins Leben gerufen und stellt mit seinen Zielen für mich eine große Inspiration dar. Jedes Unternehmen, jede Organisation und jede Schule bräuchte ein solches Programm.

„Das Kind in dir muss Heimat finden“ // „Vom Jein zum Ja!“ // „Jeder ist beziehungsfähig“ – Stefanie Stahl

Auch wenn diese drei Bücher getrennte Werke sind, möchte ich sie doch zusammen darstellen. Der gemeinsame Nenner ist die Autorin Stefanie Stahl. Sie ist Psychologin und hat sich intensiv mit den Themen zum inneren Kind sowie der Bindungsangst auseinander gesetzt. Letztes Jahr habe ich zuerst das Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“ gelesen. Dadurch wurden mir meine inneren Glaubenssätze, die aus meiner Kindheit stammen, bewusst. So konnte ich lernen aktiv in eine Metaebene zu gehen und mich selbst zu reflektieren, wenn ich mal wieder das Gefühl hatte, dass meine kindlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen durchkommen. Dies zu lernen war ein wichtiger Schritt in Hinblick auf meine eigene Heilung. Ich konnte mich auf diese Weise in meinem gesunden und erwachsenen Ich stärken und mich mit meinen kindlichen Anteilen versöhnen, die vorher immer mal wieder ungefragt mein Leben steuerten. Es öffnete mir die Augen wo meine Probleme lagen und das meine Kindheit maßgeblichen Einfluss darauf hatte, wie ich die Welt sah. Mir wurde bewusst, dass meine gegenwärtige Wahrnehmung eine konditionierte Realität ist, die ich nach meinem eigenen Belieben beeinflussen kann.

Als nächstes Buch las ich „Vom Jein zum Ja!“. Es wurde mir von einem befreundeten Hypnotherapeuten empfohlen, dem dieses Buch aufzeigte, dass er selbst massiv unter Bindungsangst litt. Ich würde es als „Augenöffner“ beschreiben. Wer Beziehungsprobleme hat, die auf Bindungsangst beruhen, dem werden beim Lesen dieses Buches die Schuppen von den Augen fallen. Ob man selbst die/der Bindungsängstliche ist oder Erfahrungen mit einem solchen Partner gemacht hat – man versteht auf einmal wo die Probleme, irrationalen Verhaltensweisen und Ängste herkommen, mit denen man sich über Jahre oder Jahrzehnte gequält hat. Eine Vertiefung dieser Erkenntnisse stellt das Buch „Jeder ist beziehungsfähig“ dar, das die unterschiedlichen Formen von Bindungsangst beleuchtet und erklärt wie man besser mit dieser umgehen kann.

Ich würde diese drei Bücher auch genau in dieser Reihenfolge lesen. Jedes führt einen eine Ebene tiefer. Alle Bücher enthalten Selbstexperimente, die sich lohnen durchzuführen, um die Inhalte für sich persönlich besser greifen zu können. Außerdem gibt es auf der Website stefaniestahl.de noch einen sehr interessanten Persönlichkeitstest, den ich sehr empfehlen kann – inklusive Empfehlungen für Partner.

Die Prophezeiungen von Celestine – James Redfield 

Ich persönlich lese lieber Sachbücher. Alles was sich zu romanhaft und ausgedacht darstellt, findet nicht so oft seinen Weg in meinen Bücherschrank. Anders war es mit diesem Buch. „Die Prophezeiungen von Celestine“ sind mir von meiner Mama empfohlen worden, die das Buch ihrerseits von einer Patientin geschenkt bekommen hatte. Ich fing an es zu lesen und konnte es nicht mehr weglegen. Ich fühlte mich von den Inhalten des Buches auf eine andere Ebene getragen und wie auf Wolken. Ich hatte das Gefühl, das jemand mein Weltbild beschreibt. So wie ich mir wünschen würde, dass die Welt funktioniert. Es geht um Regeln des Miteinanders und der eigenen Lebensführung, Verbundenheit, Intuition, Vegetarismus und das Spiel um Aufmerksamkeit und Energie. Die romanhafte Geschichte, in die die Weisheiten eingegliedert sind, gefällt mir nicht so sehr. Aber die Wahrheiten, die in diesem Buch verarbeitet sind, sind so wertvoll. Ich wünschte mir, dass wir es schaffen würden solch eine Welt zu erschaffen, die auf der Erweckung und Verbundenheit der Menschheit beruht.

Dieses Buch war das erste einer Reihe von spirituellen Büchern, das ich gelesen habe. Jedes davon erinnerte mich bzw. brachte mich näher auf den Weg, den ich in meinem Leben gehen möchte. Jedes dieser Bücher aus diesem Formenkreis hat mich für diese Themen noch ein kleines Stück mehr geöffnet. Es gibt zu dem Buch „Prophezeiungen von Celestine” auch noch einen zweiten Teil und zu jedem Teil jeweils ein Handbuch, das die Themen weiter vertieft. Wer das erste Werk mag, dem kann ich auch die anderen ans Herz legen.

Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte – Robin S. Sharma

Dieses Buch fand seinen Weg zu mir, über eine Freundin. Sie schenket es mir, als ich gerade sehr krank war. Von der Ausrichtung ist es den Celestine-Bücher sehr ähnlich. Es geht darum seinen eigenen Lebensweg zu finden. Abseits von den Normen unserer Gesellschaft. Es versucht Wege aufzuzeigen, zu sich selbst zu stehen und sein Leben im Einklang mit östlichen Weisheiten zu leben. Anhand eines überarbeiteten Top-Managers, der über einen Aufenthalt in einem Kloster, sein Leben verändert, werden spirituelle Lebensperspektiven in einen alltagstauglichen Kontext gepackt. Die Geschichte, in die die Themen verpackt sind, ist kein großer Hit. Auch die Dialoge laufen immer wieder nach dem gleichen Schema ab. Aber wenn man herausfiltert, was inhaltlich zum Ausdruck kommt, ist das Buch eine Quelle der Inspiration.

Rückkehr zur Liebe – Marianne Williamson

Dieses Buch hat mich durch einen schweren Liebeskummer mit “Mr. wunderschöne Nacht im Mai” getragen. Es lehrt Vertrauen in die Fügungen des Lebens zu haben und loszulassen, anstatt ständig um alles zu kämpfen. Die Autorin erklärt auf Basis des Werkes „Ein Kurs in Wundern“ sich dem Leben und seiner Weisheit anzuvertrauen, sich dem Rhythmus des Lebens hinzugeben, auch wenn wir im Augenblick des Geschehens nicht verstehen wofür die Dinge aus der Zukunft betrachtet gut sein werden und dem Leben mit seinen Höhen und Tiefen furchtlos ins Auge zu schauen. Mir hat es geholfen mein Schicksal – auch das mit Männern – gelassener zu sehen und es so anzunehmen wie es kommt. Außerdem stammt aus diesem Buch auch mein Lieblingszitat, das ich euch bereits in einem anderen Post näher gebracht habe.

Das waren erst einmal meine Empfehlungen für heute. Ich merke gerade, dass ich all diese Bücher noch einmal lesen sollte, um ihre Wahrheiten noch tiefer zu verinnerlichen. Jedes dieser Bücher ist es so Wert gelesen und gelebt zu werden.

Habt einen schönen Sonntagabend. Und: Viel Spaß beim Lesen!

Eure Lena

P.S.: Tut dem Buchladen in eurer Nähe einen gefallen und bestellt die Bücher direkt da, wenn es euch möglich ist. Dort sind Bücher auch am nächsten Tag abholbar. Jeff Bezos hat schon genug Geld. 😉

P.P.S.: Das ist nur ein erster kleiner Ausschnitt aus meinem Bücherschrank. Demnächst folgen weitere Empfehlungen, die mehr Richtung Trauma und dessen Verarbeitung gehen.

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